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Aktuelles
26.6.2019 | Sparda Vertreterversammlung 2019 - Dividende bleibt bei 1,5% |
Am
26. Juni 2019 trafen sich die Vertreter zur 85. Versammlung,
diesmal im neu renovierten Salvator-Saal am Nockherberg. Von den insgesamt 231 Vertretern waren nach Angabe der Versammlungsleitung 198 (86%) anwesend. Als Versammlungsleiter wurde wie in den Vorjahren der ehemalige Vorstandsvorsitzende Günter Grzega gewählt. Den Bericht des Vorstands ging der Vorstandvorsitzende Helmut Lind auf den gesellschaftlichen Wandel ein, der auch die Banken vor neue Aufgaben stellt. So zahlt z.B. die Jugend mit ein paar Klicks mit ihrem Handy. Dem müssen die Banken nicht nur die größere Sicherheit, sondern auch attraktive Alternativen gegenüberstellen. Dazu gehört auch eine Neugestaltung der IT-Aktivitäten im Sparda-Verbund, bedingt durch den Ausstieg einiger Sparda-Banken aus dem gemeinsamen Rechenzentrum. Gemeinsam mit anderen Sparda-Banken wurde in ein unabhängiges Start-up investiert. Dieses entwickelt eine Digitalplattform, die modernstes Mobile- und Onlinebanking mit weiteren digitalen Angeboten und Services verbindet. Er verwies einmal mehr auf die Gemeinwohlbilanz, die auf der Internetseite nachzulesen ist. In dem dazugehörigem Audit wird unter anderem geprüft, ob das Gemeinwohl auch im Betrieb gelebt wird. Vorstandsmitglied Ralf Müller erläuterte die geschäftliche Entwicklung, die auch im Geschäftsbericht nachzulesen ist. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 307.544. Es wird aber immer schwieriger, eine ausreichende Rendite zu erwirtschaften, weshalb das kostenlose Girokonto immer wieder in Frage steht. Da die Sparda seit längerem auch 20-jährige Baufinanzierungen anbietet, ist das Volumen der vermittelten Bausparverträge weiter zurückgegangen. Ein leicht gesunkenes Zinsergebnis konnte durch höhere Provisionserlöse ausgeglichen werden. Der Jahresüberschuss lag, bedingt durch höhere EDV-Kosten und Rückstellungen, mit 13'9 Mio.€ unter dem Vorjahr (16'2). Der Verzicht auf Gebühren habe den Mitgliedern 19'2 Mio.€ (Vj.18'6) gespart. Vorstandsmitglied Peter Konle hob hervor, dass sich die Hoffnung auf eine leichte Entspannung am Kapitalmarkt durch die EZB nicht erfüllt habe, vielmehr das Zinsniveau noch einmal gesunken sei. Der 3-Monat-Euribor beträgt jetzt minus 0,3%, der 10-Jahres-SWAP betrug im Vorjahr 1%, jetzt 0,2%. Die Zinsspanne wird immer geringer, je mehr Altanlagen mit höheren Zinsen auslaufen. Außerdem steigt der Aufwand für die EDV (s.o.) erheblich. Die Kernkapitalquote (Eigenkapital/Risikokapital) beträgt unverändert 18,2%, die Gesamtkapitalquote ist mit 19,5% leicht rückläufig. Herr Kohnle plädierte deshalb für eine Beibehaltung der Ausschüttung in Höhe von 1,5%. |
Der
Jahresabschluss wurde gegen 2 Stimmen festgestellt. Ein Vertreter der Freien Liste begründete den vorab eingereichten Antrag, die Dividende wieder auf 3% anzuheben. Die Gesamtkapitalquote von 19,5% liege immer noch deutlich über der geforderten Quote von 13% und über dem Durchschnitt der deutschen Banken. Eine Dividende von 1,5% liege unterhalb der Inflationsrate. Dies reiche nicht, um den realen Wertverlust des Genossenschaftsanteils auszugleichen. Angesichts der vom Vorstand geschilderten Entwicklung, die zum Zeitpunkt der Antragstellung in diesem Ausmaß noch nicht bekannt war, stelle man es den eigenen Vertretern aber frei, dem Vorschlag des Vorstands zu folgen. Letztlich wurde die Verwendung des Jahresüberschusses mit einer Dividende von 1,5% mit nur 10 Gegenstimmen gebilligt. Die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erfolgte mit 1 bzw. 4 Gegenstimmen. Einige im Rahmen einer Sonderprüfung durch die Bafin erfolgte Feststellungen konnten durch die Einschaltung von Fachexperten inzwischen bereinigt werden, was in einer ausführlichen Präsentation erläutert wurde. Die vorgestellte Lösung wurde mit 6 Gegenstimmen gebilligt. Bei den Wahlen zum
Aufsichtsrat stand Norbert Zänkert zur Wiederwahl, Jürgen Rothe schied
aus. Zum Schluss wurden Satzungsänderungsanträge der Freien Liste behandelt. Sie
betrafen die Ergänzung
der Mitgliederliste gem §11 (i) um e-mail und Telefonnummer, wie es im
Vorjahr für die Vertreter beschlossen wurde. Dies würde die
Kommunikation der Mitglieder untereinander
wesentlich erleichtern. Es
wurde eine längere Stellungnahme der vom Vorstand beauftragten
Juristen vorgelesen, in denen diverse, zum Teil nicht
nachvollziehbare Gegenargumente vorgebracht wurden. Die
Anträge wurden mit 138 gegen 46 Stimmen abgelehnt. Wir werden dazu
noch ausführlich Stellung nehmen, da auf die komplexen Argumente
spontan nicht eingegangen werden konnte.
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