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Aktuelles
25.06.2025 | Vertreterversammlung 2025 - Neue IT, langsame Erholung | ![]() |
Am
25. Juni 2025 fand im Salvatorkeller die 91. Vertreterversammlung der
Sparda-Bank München statt. 169 Vertreter, davon 53 von "die-freie-liste.org", nahmen daran teil. Hier geben wir einige ergänzende Informationen aus unserer Sicht zu dem traditionell knappen offiziellen Bericht. Nach allgemeinen Informationen zu Konjunktur, Zinsentwicklung und Immobilienmarkt ging der Vorstandsvorsitzende Peter Berger auf die Veränderungen in der Bankenwelt ein. Einzelheiten sind im Geschäftsbericht 2024 nachzulesen, der auch auf der Sparda-Netzseite ziemlich versteckt zu finden ist. Bemerkenswert ist die Schließung der Natur-Talente-Stiftung, einem Lieblingskind des früheren Vorstands. Eine Aussage über die dafür aufgelaufenen Verluste wurde nicht gemacht. Finanz- und Risiko-Vorstand Joachim Gorny erläuterte wesentliche Daten aus dem Geschäftsbericht. Die Bilanzsumme blieb fast unverändert, auch sonst gab es nur marginale Veränderungen. Die Verwaltungsaufwendungen sind trotz der IT-Umstellung gegenüber dem Vorjahr um 600 TEUR gesunken, was er auf den Einmaleffekt bei den Personalkosten im Vorjahr zurückgeführte. Dieser war allerdings wesentlich höher, so dass die Personalkosten also vergleichbar gestiegen sein müssen. Unsere Frage nach den Gründen des Anstiegs wurde nicht beantwortet. Der Jahresüberschuss konnte immerhin von 4'2 Mio. im Vorjahr auf 14'3 Mio. gesteigert werden, so dass wieder eine Dividende von 1,5% vorgeschlagen wurde. Das für Markt und Vertrieb zuständige Vorstandmitglied Peer Teske hob das nahezu verdoppelte Neugeschäft bei der Baufinanzierung hervor, davon rd. 30% außerhalb Bayerns. Einem Austritt von rd. 14.000 Mitgliedern standen Zugänge von rd. 5.000 auf rd. 258.000 gegenüber (-3,4%), das Durchschnittsalter liegt bei 56 Jahren. Der Anteil der Online-Konten liegt bei rd. 62%. Mit neuen Produkten wie ApplePay, WERO, GarminPay oder Sofortzahlungen soll die Bank attraktiver für junge Kunden werden. Durch die Zusammenarbeit mit den VR-Banken ist die Gebühr für Abhebungen an deren Geldautomaten auf 1 € gesunken und soll künftig ganz entfallen. Die Migration auf das neue IT-System Atruvia, dem IT-Dienstleister der VR-Banken, verlief nahezu reibungslos, lediglich das Telefon-Banking soll eingestellt werden.. Unsere Frage nach den Gesamtkosten der Umstellung von Comeco auf Atruvia, die wir aus den Geschäftsberichten mit 32,3 Mio.€ in 2023 und 2024 (incl. Abwicklung Comeco/Sopra) ermittelt haben, wurde nicht explizit beantwortet, dem Betrag wurde aber auch nicht widersprochen. Einige Millionen werden im laufenden Jahr noch dazukommen. |
Nach
dem wie immer nicht besonders erhellenden Bericht des Aufsichtsrats und
weiterer Formalien wurde die Verwendung des Jahresüberschusses mit 1,5% Dividende
einstimmig beschlossen. Aufgrund der angesprochenen Belastungen der
Vorjahre wird noch lange eine Aufstockung ausreichender Rücklagen
erforderlich sein. Herbert Uhl würdigte in einer Stellungnahme die Leistung des neuen Vorstands, der mit einer Gegenstimme entlastet wurde. Er machte aber den Aufsichtsrat mitverantwortlich für die Misere der letzten Jahre und die o.g. Kosten und plädierte für die Verweigerung der Entlastung. Die Abstimmung ergab 127 Ja- und 42 Nein-Stimmen.. Einige formale Satzungsänderungen betrafen i.w. den Ersatz von „Schriftform“ durch „Textform“, was auf die mögliche Verwendung von E-Mails schließen lässt. Sie wurden einstimmig gebilligt. Bei der routinemäßigen Aufsichtsratswahl standen Sabine Beier und Norbert Zänkert - beide Eisenbahner - zur Wiederwahl an. Die Freie Liste hatte den erfahrenen Projektmanager Michael Mundenbruch nominiert. In der geheimen Wahl (allerdings wieder ohne Nutzung der Wahlkabinen) erhielten Sabine Beier 127, Norbert Zänkert 100 und Michael Mundenbruch 69 Stimmen. Auf Antrag von Vertretern der „Liste des Wahlausschusses“ (Liste 1) wurde eine Erhöhung des Sitzungsgelds für Vertreter von 175 € auf 200 € mit 3 Gegenstimmen angenommen. Dies entspricht mit rd. 14% in etwa der Rentenerhöhung im gleichen Zeitraum (4 Jahre). Ebenfalls auf Antrag von Vertretern der „Liste des Wahlausschusses“ sollten die Vergütungen des Aufsichtsrats angehoben werden. Herbert Uhl wandte ein, dass die Gesamtaufwendungen des Aufsichtsrats lt. Geschäftsbericht in den letzten 4 Jahren schon um 21% gestiegen sind, was ausreiche. Trotzdem wurde die Erhöhung mit 93 zu 59 Stimmen gebilligt. Vertreter der Freien Liste hatten die Aufnahme von E-Mail-Adressen in die Mitgliederliste(soweit verfügbar) beantragt, wofür eine Satzungsänderung erforderlich wäre. Angesicht von 62% Online-Konten ist eine Kommunikation der Mitglieder untereinander kaum mehr möglich. Ein Verzicht auf E-Mail-Adressen steht auch im Widerspruch zu der gerade beschlossenen Satzungsänderung bzgl. Textform. Es wurde auf ein Urteil des OLG Hamm verwiesen, das auch Bedenken hinsichtlich Datenschutz ausgeräumt hat. Bereits heute kann jedes Mitglied seine E-Mail-Adresse unter Kontaktdaten eintragen, insoweit sind sie also verfügbar. Herbert Uhl wies darauf hin, dass die Ablehnung dieses Antrags eine Missachtung genossenschaftlicher Grundwerte bedeute. Trotzdem wurde der Antrag mit 52 zu 110 Stimmen abgelehnt. |