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Aktuelles
04.08.2021 | Sparda verdoppelt Gebühren - Vertreter fühlen sich übergangen |
In
diesen Tagen erhalten die Mitglieder der Sparda-Bank
München ein Schreiben des Vorstands, nach dem die erst
im April 2020 eingeführten Gebühren im Oktober 2021 für
das Online-Konto auf 3,90 € verdoppelt werden sollen. Auch die
Gebühren für das Klassik-Konto steigen um rd. 40% auf 6,90
€. Die Vertreter von die-freie-liste.org fühlen sich übergangen. In der Vertreterversammlung, die erst Ende Juni stattfand, hat der Vorstand dieses Vorhaben nicht einmal angedeutet. Auch Fragen zu den Konsequenzen des BGH-Urteils vom 27.4.21, nach dem Kunden einer Änderung der Vertragsbedingungen, also auch der Gebühren, vorher ausdrücklich zustimmen müssen, wurden nur ausweichend beantwortet. Jetzt werden sie sogar aufgefordert, dieser Gebührenerhöhung nachträglich zuzustimmen, obwohl sie dazu rechtlich nicht verpflichtet sind. Im Gegenteil: Nach Ansicht der Verbraucherzentrale kann man die seitdem zu Unrecht erhobenen Gebühren sogar zurückfordern. Auch die Stiftung Warentest hält diese Vorgehensweise für rechtswidrig. Unklar ist dagegen noch, ob die Bank das Konto kündigen kann, wenn man die vorgesehene Gebührenerhöhung ablehnt. Nach einem Artikel der FAZ
hat ein Sprecher der Sparda-Bank Baden-Württemberg erklärt, “Kunden, die
dies wollten, bekämen Gebühren zurück. Dann sei eine neue Vereinbarung nötig,
mit einer monatlichen Gebühr von 7,50 Euro. Die Bank bietet Kunden auch an, auf
eine Rückerstattung zu verzichten und dafür die bisherige Kontogebühr von fünf
Euro beizubehalten.“ Ähnliches ist auch im Handelsblatt vom 4.8.2021 zu lesen. Es scheint daher ratsam, den in dem Schreiben vorgeschlagenen Änderungen nicht zuzustimmen, sondern die weitere Entwicklung abzuwarten, oder zumindest zu verhandeln. Der Vorstand der Bank, die sich im Mitteilungsblatt "Sparda aktuell" vom August als "Deutschlands erste Gemeinwohl-Bank" rühmt, in der "Demokratische Mitbestimmung … fest verankert" sei, muss sich fragen lassen, was er unter "Gelebter Demokratie" versteht, wenn er in einer derart existentiellen Situation seine Vertreter nicht konsultiert. Die Vertreter von die-freie-Liste.org überlegen deshalb, die Einberufung einer außerordentlichen
Vertreterversammlung zu fordern, in der diese Entscheidung begründet und über
Alternativen diskutiert wird. |