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Aktuelles

27.6.2018 Sparda Vertreterversammlung 2018 - Dividende erneut halbiert Zurück >

Am 27. Juni 2018 trafen sich die Vertreter zur 84. Versammlung, diesmal in der Wappenhalle im Messegelände Riem. 
Von den insgesamt 231 Vertretern waren nach Angabe der Versammlungsleitung 200 (87%) anwesend. 
Als Versammlungsleiter wurde wie in den Vorjahren der ehemalige Vorstandsvorsitzende Günter Grzega gewählt.

Den Bericht des Vorstands erläuterte der Vorstandvorsitzende Helmut Lind die Situation in der Bankenwelt, die sich seit dem letzten Jahr nicht viel verändert hat.
Er geht davon aus, dass das Zinstief in Europa noch mindestens bis 2019 anhält und die Bank sich darauf einstellen muss. Die Negativzinsen, die die Bank an die EZB abführen muss, hätten 2017 rd. 1'1 Mio.€ betragen und würden weiter steigen. Er warnte insbesondere vor der geplanten europäischen Einlagensicherung, die für die Bank "wahnsinnige Folgen" hätte.
Auf die Herausforderungen der Bankenbranche
habe sich die Sparda-Bank habe durch den Wandel von einer wachstums- zu einer werte- und stärkeorientierten Bank vorbereitet.
Die im letzten Jahr durchgeführten Umfrage unter Vertretern fiel im allgemeinen recht positiv aus, nur das Informationsverhalten wurde von 64% nicht mit "sehr gut" bewertet. Diese wünschten vor allem regelmäßige Informationen zu Vorhaben bzw. Änderungen (48%) und zur strategischen Kunden- und Produktausrichtung (20%). Immerhin 7% forderten eine Ausweitung der Informationen für Vertreter der Freien Liste. Herr Lind versprach Besserung.

Vorstandsmitglied Ralf Müller erläuterte die geschäftliche Entwicklung, die auch im Geschäftsbericht nachzulesen ist. Der Jahresüberschuss lag mit 16'2 Mio.€ über dem Vorjahr (15'6).
Der Verzicht auf Gebühren habe den Mitgliedern 18'6 Mio.€ gespart. 
Obwohl bereits 3 Sparda-Banken Gebühren eingeführt hätten, sei das in den nächsten Jahren nicht geplant. Das nannte er auch als Begründung für die vorgeschlagene Dividendensenkung.

Vorstandsmitglied Peter Konle ging u.a. auf die Entwicklung der Kapitalquoten ein. Durch die hohen Rücklagendotierung in den vergangenen Jahren, die zu Lasten der Dividende gingen, konnte die Gesamtkapitalquote bis 2016 bereits auf 18,9% angehoben werden, von der EZB werden ab 2019 extern 14,5% und mit internen Anforderungen 19,0% verlangt. Durch die geplante Dividendensenkung würden bereits 2017 19,8% erreicht.
Der Jahresabschluss wurde gegen 3 Stimmen festgestellt.
Zur vorgeschlagenen Dividendensenkung wies ein Vertreter der Freien Liste darauf hin, dass die Gebührenfreiheit und eine ausreichende Rücklagendotierung auch für sie Priorität habe. Beides sei aber in den beiden letzten Jahren erreicht worden bei trotzdem leicht gestiegenem Jahresüberschuss. An diesem Erfolg sollten auch die Mitglieder angemessen beteiligt werden, um zumindest den realen Wertverlust der Geschäftsanteile auszugleichen. Trotzdem wurde die Verwendung des Jahresüberschusses mit einer auf 1,5% (Vj.3%) reduzierten Dividende mit nur 30 Gegenstimmen gebilligt.
Die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats erfolgte mit 2 bzw. 6 Gegenstimmen.

Der Vorstand hatte eine Reihe von Satzungsänderungen vorgeschlagen, die überwiegend auf Grund von geänderten  Gesetzen oder der Mustersatzung erforderlich sind und mit einer Ausnahme einstimmig genehmigt wurden.
Der Vertreter Herbert Uhl schlug vor, entsprechend der Ergänzung der Vertreterliste um e-mail und Telefonnummer in §11 (j) dies sinngemäß auch auf die Mitgliederliste gem. §16 (2f) der Satzung anzuwenden, die nach §11 (i) jedes Mitglied einsehen kann. Dies würde die Kommunikation der Mitglieder untereinander wesentlich erleichtern. Da dieser Vorschlag nicht auf der Tagesordnung stand, muss er als Antrag im nächsten Jahr eingebracht werden.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat stand Kurt Dobrauer zur Wiederwahl, die Aufsichtsrats-Vorsitzende Liselotte Peuker kandidierte nicht mehr.
Der Vorsitzende der Freien Liste, Herbert Uhl, kandidierte gegen Kurt Dobrauer (Betriebsratsvorsitzender DB Bereich Cargo), was er mit dem moralischen Anspruch der Liste auf einen Sitz im Aufsichtsrat begründete, die die Zahl der Vertreter zum zweiten mal auf nun 32% verdoppelt hat. Er betonte, dass dies keine Kritik an der Geschäftsführung der Bank darstelle. Ziel sei vor allem, die satzungsgemäß bestehenden Mitwirkungsrechte der Mitglieder in der Praxis zu erleichtern. In der geheimen Wahl erhielt Herr Dobrauer 141, Herr Uhl 59 Stimmen.
Im zweiten Wahlgang wurde aus Reihen der Liste 1 Dr.Petra Plininger, Wirtschaftsprüferin und Professorin an der TH Deggendorf vorgeschlagen, die nicht Vertreterin ist. Damit sollte eine gewisse Unabhängigkeit suggeriert werden, die man aufgrund ihrer politischen Aktivitäten auch vermuten kann. Trotz dieser geballten Kompetenz wurde von der Freien Liste aus den o.g. grundsätzlichen Erwägungen Olivera Baltruschat nominiert. Sie erhielt 39 Stimmen, Fr.Dr.Plininger 160.